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Ringvorlesung: Intersektional. Prekär. Widerständig. Beiträge zur Zukunft poststrukturalistisch geprägter „Studies“ in Deutschland, (Dominanzverhältnisse im wissenschaftlichen Betrieb im Kontext der Disability Studies)

Dominanzverhältnisse im wissenschaftlichen Betrieb im Kontext der Disability Studies
Gudrun Kellermann, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Ev. Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum und Mitarbeiterin im Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS)

Beschreibung der Ringvorlesung:

Bemühungen, Disability Studies im Hochschulraum zu institutionalisieren, sind 13 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention, unverändert bescheiden. Der Anspruch, ein kritisch-emanzipatorischer, für alle Disziplinen bedeutsamer Wissenschaftsansatz zu sein, kollidiert mit hochschulrechtlichen und strukturellen Barrieren. So müssen Disability Studies nicht nur um Anerkennung ringen, sondern auch politisch agieren, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden – wodurch sie sich Vorwürfen aussetzen, sie würden politisch indoktrinieren und der Betroffenenperspektive ohnehin zu viel Wert beimessen. Dass der Vorwurf der „Betroffenheitswissenschaft“ als ableistische Abwehrreaktion gedeutet werden muss, die dem Ziel dient, die Dominanz der weißen, männlichen, heteronormativen, nichtbehinderten Perspektive zu sichern, wird dabei kaum thematisiert.

Derartige Probleme sind allen poststrukturalistischen „Studies“ bekannt. Auch Gender oder Queer Studies sind Diffamierungen ausgesetzt. Black Studies dagegen werden im akademischen Diskurs noch gar nicht repräsentiert. Die Vorlesung fragt nach Strategien, die dazu beitragen, den Studies nicht nur das Überleben zu sichern, sondern ebenso solidarisierende Impulse freizusetzen, die dem gemeinsamen Wachsen jenseits von Identitätspolitiken und partikularen Interessenlagen dienlich sind.

Anmeldung / Infos der Vorlesung unter diesem Link.

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