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Ringvorlesung Gendering Knowledge: Intersektionale Perspektiven auf Wissen

Universität Hamburg

donnerstags 18-20 Uhr

Hörsaal C, Hauptgebäude Edmund-Siemers-Alle 1

Geschlecht konstituiert Wissen und Wissen konstituiert Geschlecht. Die wechselseitige Abhängigkeit und Bedingtheit von Gender und Wissen ist allgegenwärtig – sei es in der Sprache, Literatur, Kunst, in den Medien, in der Geschichtsschreibung, in der Politik, im Gesundheitswesen oder in der Arbeitswelt. In diesen Bereichen muss die Produktion und Rezeption von Wissen immer auch intersektional gedacht und analysiert werden, d.h. das Zusammenwirken verschiedener Ebenen von Diskriminierung und Unterdrückung, Emanzipation und Selbstermächtigung. Neben Geschlecht rücken hier Machtachsen wie Sexualität, Herkunft, Klasse, Alter und Be_hinderung in den Blick. Welches Wissen über diese Achsen wird in den verschiedenen Feldern und historischen Kontexten vorausgesetzt und wie formiert sich weiterhin in denselben ein jeweils spezifisches Wissen über sie?

Die Ringvorlesung versucht, – aus einer geisteswissenschaftlichen Perspektive – die Strukturierung und Organisation von Wissen in den genannten Bereichen zu erhellen und kritische Bezüge zu gesellschaftlichen (Macht-)Diskursen herauszuarbeiten.

Dabei leiten uns unter anderem folgende Fragen an:

  • Welche Ein- und Ausschlussmechanismen wirken bei der Konstituierung eines bestimmten Wissenskanons? Und: Was sind (künstlerische, literarische, mediale) Formen der Aneignung und Subversion eines solchen Kanons?
  • Wer produziert, hat Zugang zu Wissen, wer bewahrt und lehrt es – und wer nicht?
  • Warum basiert unser Wissen zu Krankheit, Gesundheit und Anatomie auf „männlichen“ Körpern?
  • Wie prägen Bezeichnungen und Darstellungen von Genitalien unser Wissen über Geschlecht/er?
  • Wie hat sich Gender- und queeres Wissen historisch entwickelt?
  • Inwieweit generiert Kunst und Literatur neues Wissen über Gender und Intersektionalität? Und auf welche gesellschaftlichen und kulturellen Realitäten nimmt Kunst dabei womöglich Bezug?
  • Mit welchen anderen Ebenen der Diskriminierung und Unterdrückung steht Geschlechtlichkeit in Beziehung?
  • Wie stehen beispielsweise die sog. „Racialization“ von Gender und das „Gendering“ von „Race“ in Beziehung zur Produktion und Institutionalisierung von Wissen?

Neben aktuellen Forschungen aus der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg ergänzen eingeladene Wissenschaftler:innen die Ringvorlesung.

Organisation und Koordination: Prof. Dr. Silke Segler-Meßner, Jun.-Prof. Dr. Dustin Breitenwischer, Jun.-Prof. Dr. Daniel Fliege, Jun.-Prof. Dr. Lina Herz, Jun.-Prof. Dr. Elisa Linseisen, Jun.-Prof. Dr. Julia Nantke, Jun.-Prof. Dr. Lars Vorberger, Dr. Franziska Kutzick, Zentrum Gender & Diversity

11.01.2024

Digital Humanities und Gender

Jun.-Prof. Dr. Julia Nantke, Institut für Germanistik, Juniorprofessorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Digital Humanities für Schriftartefakte

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