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Ringvorlesung: Intersektional. Prekär. Widerständig. Beiträge zur Zukunft poststrukturalistisch geprägter „Studies“ in Deutschland, (Geschlechterforschung im Streit um Wissenschaftsfreiheit)

HINWEIS: DER VORTRAG MUSS KRANKHEITSBEDINGT VERSCHOBEN WERDEN. WIR INFORMIEREN, SOBALD ES EINEN NEUEN TERMIN GIBT.

 

Geschlechterforschung im Streit um Wissenschaftsfreiheit
Prof. Dr. Andrea Geier, Germanistik/Gender Studies, Universität Trier

Im Vortrag erörtere ich, warum die Problembeschreibung zu Gefährdungen von Wissenschaftsfreiheit, die derzeit öffentlich am meisten Aufmerksamkeit findet, selbst problematisch ist. Ich erkläre Debattendynamiken und -hindernisse und stelle mögliche Lösungen vor. Denn es muss uns allen daran gelegen sein, Konflikte wahrzunehmen und zu bearbeiten, die Aufmerksamkeit verdienen, ohne dass dabei – wie es derzeit auf der Basis eines falschen Freiheitsverständnisses im Streit um Wissenschaftsfreiheit vielfach geschieht – Kritik und Protest an sich sowie bestimmte Disziplinen und Forschungsfelder pauschal diffamiert werden.

Beschreibung der Ringvorlesung:

Bemühungen, Disability Studies im Hochschulraum zu institutionalisieren, sind 13 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention, unverändert bescheiden. Der Anspruch, ein kritisch-emanzipatorischer, für alle Disziplinen bedeutsamer Wissenschaftsansatz zu sein, kollidiert mit hochschulrechtlichen und strukturellen Barrieren. So müssen Disability Studies nicht nur um Anerkennung ringen, sondern auch politisch agieren, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden – wodurch sie sich Vorwürfen aussetzen, sie würden politisch indoktrinieren und der Betroffenenperspektive ohnehin zu viel Wert beimessen. Dass der Vorwurf der „Betroffenheitswissenschaft“ als ableistische Abwehrreaktion gedeutet werden muss, die dem Ziel dient, die Dominanz der weißen, männlichen, heteronormativen, nichtbehinderten Perspektive zu sichern, wird dabei kaum thematisiert.

Derartige Probleme sind allen poststrukturalistischen „Studies“ bekannt. Auch Gender oder Queer Studies sind Diffamierungen ausgesetzt. Black Studies dagegen werden im akademischen Diskurs noch gar nicht repräsentiert. Die Vorlesung fragt nach Strategien, die dazu beitragen, den Studies nicht nur das Überleben zu sichern, sondern ebenso solidarisierende Impulse freizusetzen, die dem gemeinsamen Wachsen jenseits von Identitätspolitiken und partikularen Interessenlagen dienlich sind.

Anmeldung / Infos der Vorlesung unter diesem Link.

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